Förderung von IT-Security in Unternehmen: Welche Fördermittel bieten Bund und Länder?

Wussten Sie, dass es staatliche Zuschüsse für Cybersecurity-Maßnahmen gibt? Nein? Dann sollten Sie sich mit den deutschen Förderprogrammen für IT-Sicherheit beschäftigen! In dieser FAQ beantworten wir die meistgestellten Fragen und liefern wichtige Tipps.

Werden Cybersecurity-Projekte gefördert?

Ja. Der deutsche Staat wie auch die einzelnen Bundesländer bieten diverse Fördermittel an, auf die Unternehmen zugreifen können, um neue IT-Security- und Datenschutzmaßnahmen zu finanzieren. Die Fördergelder können bei unterschiedlichen Stellen beantragt und abgerufen werden.

Warum werden IT-Security-Vorhaben mit Fördermitteln unterstützt?

Das Ziel dieser finanziellen Förderungen ist es, das Niveau der Informationssicherheit in Deutschland zu verbessern. Die deutsche Wirtschaft soll damit weniger Angriffsfläche für Hacker und andere Cyber-Kriminelle bieten. Denn die Angreifer möchten Konten leeren, vertrauliche Informationen stehlen, Industrieanlagen lahmlegen und hohe Geldsummen erpressen.

Die Folgen von erfolgreichen Angriffen können einerseits sehr teuer werden. Zum anderen sind sie in der Regel mit Wissensabfluss und Reputationsverlust verbunden. All das schadet den Firmen und dem Wirtschaftsstandort Deutschland immens.

Welche Vorhaben in der IT-Sicherheit werden gefördert?

Das kommt auf die jeweilige Fördermaßnahme an. So gibt es Förderprogramme, die die Einführung spezieller Systeme unterstützen. Andere bezuschussen eher allgemein gehalten die Investition in verschiedene Schutzmaßnahmen. Auch Beratungen durch IT-Security-Spezialisten und Fortbildungsmaßnahmen können Sie für Ihr Unternehmen fördern lassen.

Kurz: Für fast jedes Vorhaben im Bereich IT-Sicherheit haben Bund und Staat Förderprogramme aufgelegt. Sie haben somit die Qual der Wahl, den richtigen Fördertopf und die attraktivste Art der Förderung zu finden.

Welche Arten von Förderungen gibt es?

Die Fördermittel lassen sich in zwei Kategorien einteilen:

Zuschüsse
Der Fördermittel-Geber, zum Beispiel ein Bundesland, unterstützt finanziell ein Vorhaben. In der Regel wird die Cybersecurity-Maßnahme nicht komplett bezahlt, stattdessen erfolgt eine prozentuale Beteiligung. Den anderen Anteil muss der Fördermittel-Nehmer, also Ihr Unternehmen, selbst aufbringen.

Das bedeutet: Erhalten Sie zum Beispiel eine Förderung von 50 Prozent für ein IT-Security-Vorhaben, bekommen Sie die Hälfte bezahlt. Es werden Ihnen quasi 50 Prozent geschenkt.

Darlehen
Eine andere, etablierte Form von Förderung ist das Darlehen. Hier erhalten Sie als Antragsteller für eine Maßnahme einen Kredit mit einem sehr niedrigen Zinssatz. Manchmal beträgt der Zinssatz sogar 0 Prozent.

Das bedeutet: Dieses Fördermittel kriegt Ihr Unternehmen nicht geschenkt. Die geförderte Summe muss es bis zu einem vereinbarten Termin zurückzahlen. Dafür sind die Konditionen im Vergleich zu einem klassischen Bankkredit sehr attraktiv.

Wer bietet Fördergelder für die Verbesserung der IT-Sicherheit?

Der Bund wie auch die Länder unterstützen deutsche Unternehmen bei ihren Cybersecurity-Maßnahmen. Wie so oft im föderalen System der Bundesrepublik haben Sie mannigfaltige Möglichkeiten und Ansprechpartner.

Ihre IT-Security-Vorhaben können Sie unter anderem über die staatlichen Programme go-digital und Digital Jetzt fördern lassen. Auch auf Ebene der Bundesländer gibt und gab es verschiedene Fördermittel-Initiativen wie MID Digitale Sicherheit (NRW), ISMS-Förderung (Bayern) oder IT-Sicherheit in der Wirtschaft (Hessen). Häufig werden auch Spezialprogramme für einzelne Branchen oder Industrien aufgesetzt, so wie die Förderung von IT-Security-Awareness-Programmen in medizinischen Einrichtungen.

Das Problem ist: Es besteht ein ”Fördermittel-Dschungel”, den Laien anfangs nur schwer durchblicken können. Zumal viele Förderprogramme spezielle Auflagen haben – beispielsweise an die Größe der Unternehmen oder an die Maßnahmen – und zeitlich stark begrenzt sind.

Förderdatenbank auf Laptop-Monitor (Bild: Mockdrop)

Wie findet man sich im “Fördermittel-Dschungel” zurecht?

Eine sehr gute Anlaufstelle ist die Website Foerderdatenbank.de des Wirtschaftsministeriums. Hier sollten Sie nach Begriffen wie “IT-Security” und “Cyber-Sicherheit” suchen. Auch eine intensive Google-Recherche bringt sie weiter. Zudem helfen Ihnen der Beitrag “Fördermittel finden” und das “Fördermittel-Startpaket” mit zahlreichen Tipps weiter.

Nutzen Sie die Ratgeber und Tools, um schneller voranzukommen. Sie stehen nämlich vor der Herausforderung, dass …

    • es in Deutschland sehr viele Fördertöpfe gibt,
    • einige Förderprogramme sehr viele Bereich umfassen,
    • oder die Fördermittel manchmal nur sehr spezifisch vergeben werden.

Sie müssen sich somit sehr intensiv mit der Materie beschäftigen, um passende Fördertöpfe ausfindig zu machen. Und dann gilt es, Durchhaltevermögen zu beweisen: Die Beantragung der Fördermittel und das Erfüllen der Auflagen ist mit viel “Papierkram” verbunden. Doch die investierte Zeit kann sich lohnen!

Wie viel Fördergeld erhält man für neue IT-Security-Maßnahmen?

Wie hoch Ihre Förderung ausfällt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören unter anderen die Größe des Fördertopfes, die Art der Förderung (Zuschuss oder Darlehen), der Umfang Ihres Vorhabens und Ihre Unternehmensform. Bei manchen Förderprogrammen erhalten Sie “nur” 5.000 bis 10.000 Euro, bei größeren 50.000, 100.000 und mehr.

Wichtig ist, dass Sie das zu fördernde Cybersecurity-Projekt erst nach der Zusage starten – die Förderungen gelten nie rückwirkend! Und es ist nach unserer Recherche schwer bis unmöglich, ein Vorhaben gleichzeitig über verschiedene Fördermittel zu finanzieren.

Fazit

“Wir können es uns nicht leisten, unsere IT-Security zu verbessern” – dieses Argument zählt nicht! In Deutschland haben Sie die Auswahl zwischen mehreren lukrativen Förderprogrammen. Mit diesen können Sie Ihre Ausgaben mittels Zuschüssen deutlich verringern oder die Investitionen dank der Darlehen über mehrere Jahre strecken.

Ihre IT-Sicherheit auf den Stand der Technik zu bringen, ist somit kein finanzielles Problem! Das Problem sind eher eine fehlende Motivation, eine nicht vorhandene Security-Strategie und ein Mangel an Know-how. Doch genau die benötigen Unternehmen heutzutage, um ihre “Goldschätze” zu sichern.

Benötigen Sie eine Beratung, wie Sie Ihre Systeme bestmöglich schützen können? Oder möchten Sie in eine präventive Maßnahme wie Systemhärtung investieren? Unsere IT-Security-Experten sind gerne für Sie da!

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Bilder: Freepik, Mockdrop

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