Zwischen Campus und Cyberabwehr: Wie man Beruf und Masterstudium vereinen kann

Zwei unserer Mitarbeiter haben sich einer besonderen Herausforderung gestellt. Sie haben beschlossen, ihre Energie nicht nur in die Systemhärtung, sondern auch in die persönliche Weiterentwicklung zu investieren. Ein Schritt, der viel Disziplin und Engagement erfordert.

Vollzeitjob + Masterstudium = ?

Wer im IT-Bereich arbeitet, weiß: Es gibt keinen Stillstand. Sich auf seinem bisher erworbenen Wissen auszuruhen, ist deshalb keine Option! Zwei, die das besonders ernst nehmen, sind Sven Duhme und Philip Friedrich. Beide arbeiten in Vollzeit bei der FB Pro und absolvieren gleichzeitig den Studiengang „Master of Arts in Business, Information Security Management“ an der FH Upper Austria / Campus Hagenberg.

Das berufsbegleitende Masterstudienprogramm vermittelt praxisnahe Kompetenzen rund um Informationssicherheitsmanagement, IT-Risikomanagement und -Compliance. Die Lehrveranstaltungen finden überwiegend online statt, ergänzt durch je zwei Präsenzwochen pro Semester in Österreich. 

Im Interview erzählen Philip und Sven, warum sie sich trotz ihrer vollen Terminkalender für ein Studium entschieden haben, wie sie Job, Lernen und Freizeit unter einen Hut bringen und welche Rolle die FB Pro dabei spielt.

So kann man Beruf und Weiterbildung vereinen

FB Pro: Ihr arbeitet beide über 40 Stunden pro Woche bei der FB Pro. Warum habt ihr euch trotzdem dafür entschieden, zusätzlich noch ein Masterstudium zu beginnen?

Philip: Für mich war eigentlich schon immer klar, dass ich niemals aufhören möchte zu lernen. Unter anderem deshalb bin ich auch so froh, dass ich in der IT gelandet bin. Es gibt, glaube ich, nur wenige Berufsfelder, in denen man so regelmäßig vor neue Herausforderungen gestellt wird.

Vor meinem Bachelor hatte ich schon eine Ausbildung zum Fachinformatiker gemacht, um reinzuschnuppern. Der Job hat mir dann so gut gefallen, dass ich mehr Wissen wollte. Im Bachelor kam ich dann zum ersten Mal richtig mit IT-Sicherheit in Berührung. Das hat mich total gepackt. Aber da war das Thema nur ein einziges Modul in sieben Semestern. Ich hatte das Gefühl, nicht mal an der Oberfläche gekratzt zu haben. Da war mir klar: Ich will das Themengebiet unbedingt vertiefen!

Sven: Ich hatte schon gegen Ende meines Bachelor-Studiums mit dem Gedanken gespielt, noch einen Master dranzuhängen, weil ich mein Wissen in konkreten Bereichen vertiefen wollte. Mein Fokus lag schon auf dem Thema ‘Informationssicherheit’. Damals sprachen mich die bekannten IT-Studiengänge aber nicht wirklich an. 

Bis heute hat mich dieser Gedanke dann auch nicht mehr losgelassen. Vor allem, weil ich durch meine Arbeit bei der FB Pro ständig mit Informationssicherheit im Kontext regulatorischer Anforderungen wie NIS2 zu tun habe. Als Experte für Systemhärtung wollte ich mein Wissen auch in angrenzenden Bereichen wie Risikomanagement vertiefen. Das ermöglicht mir einen ganz anderen Blick auf den gesamten Bereich ‘Informationssicherheit’.

FB Pro: Ihr lebt in Deutschland. Wie kam es dazu, dass ihr euch für eine Hochschule in Österreich entschieden habt?

(Bild: Philip Friedrich)Philip: Nach meinem Bachelor suchte ich nach Studiengängen im Bereich ‘IT-Security’. Ich fand die “üblichen Verdächtigen”, zum Beispiel die bekannte Ruhr-Uni Bochum. So richtig überzeugt hat mich aber keine der deutschen Hochschulen. Sie haben sich wie eine Wiederholung angefühlt. 

Über StudyCheck bin ich dann auf die FH Oberösterreich gestoßen. Die Inhalte, das Ansehen, die Karrieremöglichkeiten – das hat alles sofort gepasst. Da war mir dann egal, ob die Hochschule in Österreich, Deutschland oder Kanada ist.

Sven: An der FH Oberösterreich haben mich die Schwerpunkte im Studiengang ‘Information Security Management’ überzeugt. Zudem gefiel mir die Kombination aus Präsenzwochen und Onlinevorlesungen. Man lernt so die Kommilitonen kennen, kann super netzwerken und es fühlt sich einfach “echter” an. 

Außerdem hat die FH unter IT-Security-Experten einen hervorragenden Ruf. Und ich dachte, die Berge sind gleich um die Ecke. Aber das war ein Irrtum. (lacht)

FB Pro: Voll arbeiten und gleichzeitig studieren – wie schafft ihr das zeitlich und mental?

Sven: Wenn man etwas wirklich will, nimmt man sich die Zeit. Die Doppelbelastung kannte ich schon von meinem Bachelor-Abschluss. Wichtig ist, sich klare Strukturen zu schaffen und regelmäßig nachzuarbeiten.

Ich sorge auch bewusst dafür, zwischendurch beim Radfahren, Wandern oder Trompete-Spielen abzuschalten. Was mir auch hilft: Der Master an sich dauert nur zwei Jahre, sodass Zwischenziele, die man sich immer wieder setzt, das Ziel am Ende wirklich sehr nahbar machen.

Philip: Bei mir ist es ähnlich. Bisher klappt alles sehr gut. Zum Glück achtet die Hochschule darauf, dass Vorlesungen außerhalb der Arbeitszeiten liegen. Die Aufteilung gefällt mir: Weniger Abendveranstaltungen, dafür intensive Wochen vor Ort. 

Natürlich ist das Studium eine zusätzliche Belastung, manchmal merke ich das ziemlich. Mir hilft dann eine kleine Auszeit mit Wandern oder Schwimmen. Danach habe ich wieder Energie, um alles zu geben.

FB Pro: Wie unterstützt euch die FB Pro bei dem Spagat aus Job und Studium?

Philip: Als ich angekündigt habe, dass ich neben dem Job ein Masterstudium beginnen möchte, war ich ehrlich gesagt etwas unsicher. Umso mehr hat mich die Reaktion überrascht: volle Unterstützung!

Mir wurde angeboten, meine Arbeitszeiten bei Bedarf anzupassen, und die Personalabteilung hat direkt nach Fördermöglichkeiten gesucht. Ich war richtig von den Socken. Auch mit meinem Teamleiter läuft die Abstimmung super, zum Beispiel was die Präsenzwochen mit Fortbildungsurlaub oder den Überstundenausgleich betrifft.

(Bild: Sven Duhme)Sven: Das kann ich bestätigen! Weiterbildung ist bei der FB Pro immer willkommen. Wir können unseren Bildungsurlaub für die Präsenzwochen nutzen. Und bei der Planung von internen Events wird darauf geachtet, dass wir an unseren Vorlesungen teilnehmen können. Außerdem haben wir sehr flexible Arbeitszeiten, was die Organisation deutlich erleichtert.

FB Pro: Systemhärtung ist euer Spezialgebiet. Wird das im Studium eigentlich ausreichend behandelt?

Philip: Bislang kam Systemhärtung in Vorlesungen nicht direkt vor, aber immerhin ist der Begriff bekannt. Leider oft nur oberflächlich. Viele verstehen darunter reaktive Maßnahmen, statt der präventiven Absicherung.

Daher planen Sven und ich, das Thema in einem Workshop vorzustellen und ein Härtungsprojekt aus der Praxis zu zeigen. Vielleicht schaffen wir es ja, dass es künftig ein Modul ‘Systemhärtung im IT-Security-Management’ gibt…

Sven: Ich denke, unser Projekt wird spannend, weil es das Thema an der Hochschule stärker verankern kann.

FB Pro: Zum Abschluss – was würdet ihr anderen raten, die Beruf und Studium kombinieren wollen?

Sven: Wichtig ist, dass man von Anfang an hinter der Entscheidung steht und sich mit den Inhalten identifizieren kann. Motivation und Disziplin sind entscheidend. Man sollte eine Struktur finden, regelmäßig nacharbeiten und sich auch bewusst Pausen gönnen. Letztlich geht es darum, den Weg zu finden, der am besten zu einem selbst passt.

Philip: Genau. Man sollte sich vorher klarmachen, warum man das Studium überhaupt macht. Wenn es nur um den Titel geht, ist das die falsche Motivation. Dann sind einzelne Fortbildungen die bessere Wahl.

Ein Master ist ein langfristiges Commitment, da muss die Leidenschaft stimmen. Am wichtigsten ist, dass der Arbeitgeber hinter einem steht, ansonsten ist das Vorhaben nur schwer zu meistern.

FB Pro: Vielen Dank euch beiden für das Gespräch. Und viel Erfolg für die nächsten Semester!

 

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