Agiles arbeiten: Theorie vs. Praxis. So meistern wir den Spagat.

Agiles Arbeiten nach Kanban oder Scrum ist “in”. Doch zwischen der reinen Lehre und der wirklichen Umsetzung gibt es eine Kluft. Diese Lösung wenden wir an.

Wie früher gearbeitet wurde: das Wasserfall-Modell

Ein Jahr Konzeption und Planung, zwei Jahre Umsetzung, vielleicht auch Testing und Bugfixing – so sahen früher viele IT-Projekte aus. Die Teams haben sich ganz strukturiert Schritt für Schritt, Jahr für Jahr, der Fertigstellung einer Software genähert, bis er da war: der Release-Tag.

Er wurde mit großer Spannung erwartet, weil sich dann endlich zeigte, ob das digitale Produkt wirklich funktioniert. Und ob es bei den (End-)Kunden ankommt.

Anders gesagt: In unserem Beispiel, das keineswegs übertrieben war, kam erst nach längerer Zeit der “Tag der Erkenntnis”. Ein Team hat Monate oder Jahre ohne Nutzer-/ Kunden-Feedback gearbeitet, um dann zu erfahren, ob das entwickelte Produkt top oder flop ist. Und ein Unternehmen gab jahrelang Geld aus und blockte Ressourcen, um alles auf eine Karte zu setzen.

Dieses Vorgehen orientiert sich am Wasserfall-Modell. Denn hierbei folgen ganz linear einzelne Projektphasen aufeinander. In der Darstellung – dem Gantt-Diagramm – sehen sie aus wie die Kaskaden eines Wasserfalls.

Gantt-Diagramm Beispiel (Bild: Freepik)

Die Vorteile der klassischen Projektplanung

Wenn Sie Projekte mit einem Gantt-Chart planen, bietet das mehrere Vorzüge. Zum Beispiel wissen Sie genau, wann ein Task startet und wann er fertig wird beziehungsweise fertig sein sollte. So können Sie Ihre Ressourcen planen und zuordnen. Ebenso weiß die Finanzbuchhaltung, wann Geld fließen muss – zum Beispiel für externe Dienstleister oder notwendigen Investitionen.

Das Wasserfall-Modell macht große, komplizierte und komplexe Herausforderungen gut planbar. Das schafft Übersicht und Sicherheit.

Was ist die Idee hinter der agilen Entwicklung?

Früher erschienen Software-Produkte nach einer meist mehrjährigen Entwicklung, IT-Projekte lieferten erst am Ende die Ergebnisse. Updates gab es entweder gar nicht oder selten. Verbesserungen wurden in die nächste offizielle Fassung gepackt.

Heutzutage sieht das ganz anders aus. In der Software-Entwicklung wie auch in der IT-Betreuung gibt es den Status “final” eigentlich nicht mehr. Apps, Onlineshops und Web-Anwendungen befinden sich dauerhaft in der (Weiter-)Entwicklung. Regelmäßig erscheinen neue Features und Updates, welche in der Regel online verteilt werden.

Bei einem derartigen Vorgehen stört ein Drei- oder Fünf-Jahres-Plan. Stattdessen gilt es, schrittweise – iterativ – vorzugehen. Um das professionell zu bewerkstelligen, haben sich verschiedene Methoden und Frameworks etabliert, welche meist auf dem immergleichen Zyklus basieren: PDCA.

PDCA – auch Denimkreis genannt – steht für:

    • Plan
    • Do
    • Check
    • Act

Scrum besteht beispielsweise aus täglichen Absprachen im Team und ein- bis vierwöchigen Release-Zyklen. Die Entwickler “sprinten” von Zyklus zu Zyklus. In dieser Zeit planen, konzipieren, entwickeln und überprüfen sie ihre Maßnahmen. Das Ergebnis: Ein Produkt, dass ständig weiterentwickelt wird und dabei stets voll nutzbar ist.

PDCA-Zyklus (Bild: Freepik)

Die Vorteile der agilen Vorgehensweise

Der größte Pluspunkt: Es gibt alle paar Wochen ein Update. Ständig passiert etwas. Unternehmen können so schnell auf aktuelle Situationen und Trends reagieren. Es entsteht beispielsweise für die Umsetzung eines Business-Case eine Software, die sich stetig an den Anforderungen des Marktes / des Kunden orientiert.

Derart bildet sich ein “Value for the Customer”. Unternehmen sehen, dass sich beispielsweise die Ausgaben für externe IT-Dienstleister lohnen. Denn sie erhalten fortwährend “fassbare” Ergebnisse.

Ein großer Nachteil der agilen Methoden ist: Oft fehlt die langfristige Planbarkeit. Sie können nur grob abschätzen, wohin sich Ihr Projekt entwickelt – denn es fehlt ein in Stein gemeißelter Masterplan. Dementsprechend lassen sich die langfristigen Ausgaben und die Verteilung der Ressourcen schwer festhalten.

Wie wir den Spagat zwischen Wasserfall und Agilität lösen

Unsere Lösung ist ein sogenanntes hybrides Modell. Das heißt, die FB Pro GmbH vereint die Planbarkeit mit der fortwährenden Lieferung von Ergebnissen. Das sieht beispielsweise bei der Implementation des Enforce Administrator (EA) so aus:

Hybride Projektplanung (Bild: FB Pro GmbH)

Wie in der klassischen Projektplanung setzen wir auf nacheinander ablaufende Phasen. Diese planen wir dann granularer unter Einbeziehung des Kunden inklusive Feedbackrunden. Dies dient einzig und allein der Qualitätskontrolle, formalisiert in einem Vorgehensmodell.

Sehr wichtig ist uns hierbei, dass unsere Kunden nicht erst am Ende des Projektes das vollumfängliche, fertige Ergebnis erhalten. Stattdessen liefern wir – wie bei Scrum und Co. – iterativ Zwischenergebnisse, die genutzt werden können.

Ganz einfach erzeugen wir so auch die klassischen “Projektstatusberichte” nebenbei mit.

Warum wir das hybride Modell anwenden

Unsere Kunden bekommen fortwährend einen Value, einen Wert. Einen, für den sie wie bei einem klassischen Projekt planbare Ausgaben haben. Und auch wir können unsere Ressourcen entsprechend besser einteilen. So profitieren alle Seiten von der praktikablen Lösung.

Was man ebenfalls nie vergessen darf: Agile Methoden klingen klasse, deswegen unterliegen sie seit ein paar Jahren einem extremen Hype. Doch nicht alle Unternehmen haben die passenden Strukturen und Voraussetzungen, um agil zu agieren. Da prallen dann Theorie und Praxis hart aufeinander. Deshalb ist das hybride Modell unserer Meinung nach ein sehr praktisches und zugleich modernes Vorgehen.

Sehen Sie das auch so? Wir freuen uns auf Ihr Feedback! Hinterlassen Sie hier einen Kommentar mit Ihrer Meinung oder schreiben Sie uns eine Mail.

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Bilder: Pixabay, Freepik, FB Pro GmbH

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